Welttourismustag

Nachhaltigeren Food-Tourismus entwickeln

WELTTOURISMUSTAG - TOURISMUS NEU DENKEN

Der Welttourismustag wird jedes Jahr am 27.September gefeiert. Dieser Tag wurde 1980 von der Welttourismusorganisation (UNWTO) eingeführt. Sein Ziel ist es, den Wert des Tourismus zu fördern (BMUV, 2022).

Der Tag steht jedes Jahr unter einem anderen Motto. In diesem Jahr lautet das Motto “Rethinking Tourism” (Tourismus neu denken) und bezieht sich auf die immer noch anhaltende Krise. Die Wiederbelebung der Tourismusindustrie ist sicherlich eine Herausforderung. Sie stellt jedoch auch eine große Chance dar, den Tourismus zu verbessern und nachhaltiger zu gestalten (Pratama, 2022). Der Tourismus kann große negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Das reicht von Umweltverschmutzung und Erosion bis hin zu gefährdeten Arten und einem insgesamt enormen ökologischen Fußabdruck (The World Counts, n.d.).

ÜBERDENKEN DES LEBENSMITTELTOURISMUS AM WELTTOURISMUSTAG

Der Welttourismustag sollte nicht nur Tourist:innen, sondern auch Einheimische zu einem nachhaltigeren Umgang mit dem Tourismus inspirieren (Pratama, 2022). Nicht nur, um den Planeten besser zu behandeln, sondern auch, um dem gestiegenen Interesse der Verbraucher:innen an Nachhaltigkeit gerecht zu werden, sollten Kulinarik- und Tourismusanbieter:innen ihre (Food-)Tourismusprodukte neu überdenken (Bertella, 2020).

VERBRAUCHERINTERESSE AN NACHHALTIGEM TOURISMUS

Dementsprechend wurde in einer aktuellen Studie von Tourlane die Nachhaltigkeit von den Befragten zwischen 18 und 24 Jahren als am wichtigsten eingestuft. 39 % der Befragten legten bei der Buchung ihres Urlaubs Wert auf Nachhaltigkeit. Außerdem wählten 49 % der Reisenden, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, eher lokale Unterkünfte (49 %) und bevorzugten Reiseziele, die nachhaltige Initiativen unterstützen (45 %) (Tourlane, 2022). Dies zeigt, dass auch Tourist:innen die Möglichkeit haben sollten, sich auf Reisen nachhaltiger zu verhalten.

ENTWICKLUNG EINES NACHHALTIGEN Food-TOURISMUS

Als Nischenmarkt im Tourismus kann der Food-Tourismus auch viele negative Auswirkungen auf die Umwelt haben, wie z. B. den Verlust der biologischen Vielfalt oder die Zerstörung der Ozonschicht aufgrund von Kohlenstoffemissionen, insbesondere durch den Transport. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten im Food-Tourismus, den Tourismus für alle Beteiligten so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Anbieter:innen von Food-(Tourismus) können sich die folgenden Tipps zunutze machen, um den kulinarischen Tourismus nachhaltiger zu gestalten.

1. LOKAL SEIN

Biete Lebensmittel an, die nicht nur aus saisonalen und regionalen Zutaten hergestellt werden, sondern stelle sicher, dass es sich tatsächlich um lokale Lebensmittel handelt, die ihre Geschichte an dem Ort haben. Die beste Möglichkeit dafür ist, die Lebensmittel dort zu produzieren und zu konsumieren, wo sie auch angebaut werden (Ökotourismus Welt, 2020). Buschenschanken in Österreich zum Beispiel verkaufen nur Produkte, die an ihrem eigenen Standort angebaut und hergestellt wurden (Weingut Buschenschank, n.d.).

2. MIT MICHELIN GREEN STARS AUSGEZEICHNET WERDEN

Ein grüner Michelin-Stern zeichnet nicht nur eine hervorragende Küche aus, sondern auch die ethischen und nachhaltigen Praktiken, die hinter einer Mahlzeit stehen. Die Juror:innen schauen sich nachhaltige Essenserlebnisse rund um die Herstellung der Speisen genauer an. Die Restaurants werden daher nach ihren nachhaltigen Praktiken bewertet, wobei Dinge wie die Zutaten, der ökologische Fußabdruck, das Ressourcenmanagement und die nachhaltige Kommunikation mit den Gästen berücksichtigt werden (Guide Michelin, 2021).

3. NEIN ZU EINWEGPLASTIK SAGEN

Wenn du unterwegs isst, bieten viele Restaurants Strohhalme oder Plastikgabeln und -löffel sowie Verpackungsmaterial an. Achte darauf, nach alternativen Verpackungen zu suchen, die im besten Fall kein Einwegmaterial wie Glas oder Metallstrohhalme sind. Meistens kann man auf einen Luxus wie Strohhalme sogar verzichten oder sie durch Alternativen aus Holz ersetzen (Rinkesh, n.d.).

4. LOKALE BEVÖLKERUNG RESPEKTIEREN

Um als Anbieter:in so nachhaltig, aber auch so authentisch wie möglich zu sein, sollten die Restaurants von Einheimischen geführt werden, die mehr über die Geschichte des Essens erzählen und eine Geschichte darum entwickeln können. Dies hilft den Tourist:innen, das Essen noch mehr zu schätzen, insbesondere wenn die Mitarbeiter:innen das Gefühl der Authentizität vermitteln (Ha, 2022). Ein Beispiel dafür ist das Blue Nile in München. Gäste beschreiben ihren Besuch aufgrund des Personals, des Essens und der gesamten Umgebung als authentisches Erlebnis (Tripadvisor, 2022).

5. THE TRAVELLING SPOON

The Travelling Spoon ist eine Website, die lokalen Gastgebern mit hausgemachtem Essen die Möglichkeit gibt, sichtbar zu werden. Die Website hilft Touristen, sich darüber bewusst zu werden, welche Orte Traditionen in ihrem Essen weitergeben, um authentisches Essen zu erleben (The travelling spoon, n.d.).

FAZIT ZUM WELTTOURISMUSTAG 2022

Insgesamt können die Anbieter:innen von kulinarischem Tourismus zu einer langfristigen Nachhaltigkeit beitragen, indem sie alle beteiligten Parteien respektieren. Der Food-Tourismus kann den perfekten Weg zu einem umweltfreundlicheren Tourismus im Allgemeinen ebnen und einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Tourismus leisten. Es ist wichtig, dass die Nachhaltigkeit im Food-Tourismus immer berücksichtigt wird, nicht nur von den Tourist:innen, sondern auch von den Anbieter:innen und Restaurants. Auf diese Weise werden mehr Menschen im nachhaltigen kulinarischen Tourismus aktiv und klären sich gegenseitig über das Thema auf (Emily, 2021). Der Welttourismustag erinnert uns daran, den Tourismus in allen Nischenmärkten zu überdenken und mit kleinen Schritten zu einer nachhaltigeren Tourismusindustrie beizutragen.

Laureen Rashof & Sarah Terborg, 27.09.2022

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Quellen

Bertella, G. (2020). Re-thinking sustainability and food in tourism. Retrieved from https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7375275/

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbrauerschutz (BMUV). (2022). Welttourismustag. [World Tourism Day]. Retrieved from https://www.bmuv.de/service/veranstaltungen/veranstaltung/welttourismustag

Ecotourism World (2020). Gastronomy tourism in a sustainable way. Retrieved from https://ecotourism-world.com/gastronomy-tourism-in-a-sustainable-way/

Emily (n.d.). Sustainable food tourism. Retrieved from https://seasidewithemily.com/sustainable-food-tourism/

Ha, M. A. (2022). Food tourism is the perfect entrée for greener travel. Retrieved from https://skift.com/2022/04/22/food-tourism-is-the-perfect-entree-for-greener-travel/

Michelin Guide (2021). What is a michelin green star? Retrieved from https://guide.michelin.com/kr/en/article/features/what-is-a-michelin-green-star-kr

Pratama, M. J. (2022). Celebrating World Tourism Day 2022. Retrieved from https://www.halaltrip.com/other/blog/celebrating-world-tourism-day/ :

Rinkesh (n.d.). 13+ Ultimate ways to promote sustainable tourism. Retrieved from https://www.conserve-energy-future.com/ways-promote-sustainable-tourism.php

The travelling spoon (n.d.). Company info. Retrieved from https://www.travelingspoon.com/about

The World Counts (n.d.). 45 arrivals every second. Retrieved from https://www.theworldcounts.com/challenges/consumption/transport-and-tourism/negative-environmental-impacts-of-tourism

Tourlane. (2022). “Rethink tourism” am Welttourismustag. ‘Rethink tourism’ on the World Tourism Day. Retrieved from https://www.deutscherpresseindex.de/2022/09/26/rethink-tourism-am-welttourismustag/

Tripadvisor (2022). Blue nile. Retrieved from https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g187309-d742667-Reviews-Blue_Nile-Munich_Upper_Bavaria_Bavaria.html

Weingut Buschenschank (n.d.). Der Buschenschank. [The Buschenschank]. Retrieved from http://www.buschenschank-dietrich.at/der-buschenschank/